Erste Hilfe bei Verschlucken – Heimlich-Manöver

Gesundheit

Fremdkörperaspirationen (Nahrung, Flüssigkeit, Gegenstände) treten sehr oft nicht nur bei Kindern, sondern auch bei älteren Menschen auf. Viele Senioren leiden an Kau- oder Schluckstörungen. Unsere Betreuungskräfte sagen, dass in solchen Fällen die Speisen zerkleinert oder mit einem Mixer püriert werden sollen, um den Betroffenen das Essen zu erleichtern. Bei Demenzkranken soll man vor allem darauf aufpassen, dass sie keinen Fremdkörper zufällig verschlucken. Sich an Getränken oder Nahrung zu verschlucken, das passiert jedem gelegentlich, unabhängig vom Alter.  Wir sollen also wissen, wie man in einer solchen Situation reagieren soll. Das sogenannte Heimlich Manöver ist eine  lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahme bei Erstickungsgefahr. Es wird starker Druck auf den Bauchraum ausgeübt, damit sich der festsitzende Fremdkörper oder die Speisereste durch den in der Lunge entstehenden Überdruck lösen.

Woher stammt der Name „Heimlich-Griff”?

Henry Heimlich war ein amerikanischer Arzt, Direktor der Chirurgie des Krankenhauses von Cincinnati. Heimlich-Griff, benannt nach seinem Erfinder, ist eine Methode,  die dann zum Einsatz kommt, wenn sich Menschen beim Essen verschlucken und die Luftröhre durch Speiseteile verstopft ist. Heimlich hatte sie Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt, nachdem er selbst zum Zeugen eines derartigen Erstickungsanfalls in einem Restaurant geworden war. Obwohl nach ihm benannt, hat Henry Heimlich das Manöver während seiner Arbeit als Mediziner kein einziges Mal in einem Notfall angewendet. Erst als 96-Jährige rettete er seiner Mitresidentin in einem Seniorenheim in Cincinnati mit dem beherzten Griff das Leben. Sie hatte sich an ihrem Essen verschluckt. Wenige Monate später verstarb Heimlich.

Der Heimlich-Handgriff bei Erwachsenen

Zunächst fordern sie den Patienten auf, wenn es ihm möglich ist, zu husten. Öffnen Sie auch den Mund des Betroffenen und inspizieren Sie die Mundhöhle. Sichtbare Fremdkörper kann man vorsichtig mit dem Zeigefinger entfernen (bei älteren Menschen soll man vor allem Zahnprothese entfernen). Wenn das nichts bringt wird vor der Anwendung des Heimlich-Handgriffs empfohlen, fünf Mal kräftig zwischen die Schulterblätter zu schlagen. Eventuell lässt sich so schon der Fremdkörper lösen. Wenn dies nicht hilft, wird das Manöver angewendet. Man schlingt von hinten beide Arme um den Leib des Betroffenen, dessen Arme, Kopf und Oberkörper möglichst locker herunterhängen. Man platziert seine Faust in der Magengegend – also in dem Winkel unterhalb des Brustkorbs. Dann stößt man mit der Faust die Bauchdecke ruckartig und kräftig nach hinten und oben – notfalls mehrmals. Dabei kann man seine zweite Hand zur Unterstützung auf die Faust legen. Durch den Druck, der vom Zwerchfell durch die Luftwege gepresst wird, kann der Fremdkörper aus der Luftröhre gestoßen werden. Das Manöver darf nur bis zu fünf Mal angewendet werden. Kann der Fremdkörper durch den Heimlich-Handgriff nicht beseitigt werden, so versuchen Sie es erneut mit energischen Schlägen zwischen die Schulterblätter.

Bei bereits eingetretener Bewusstlosigkeit wird das Heimlich-Manöver ebenfalls nicht durchgeführt – hier muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.

Der Heimlich-Handgriff bei Kindern

Nur bei Kindern über einem Jahr erfolgt das sogenannte Heimlich-Manöver. Beim Heimlich-Handgriff steht oder kniet der Helfer hinter dem Patienten. Das Kind wird zunächst nach vorne gebeugt. Der Helfer ballt die Faust und platziert sie zwischen Bauchnabel und Unterrand des Brustbeines. Dann wird die Faust von der anderen Hand umfasst und kräftig gleichzeitig nach innen und oben gezogen. Der Vorgang sollte mehrmals wiederholt werden, bis die Atmung wieder einsetzt. Der Handgriff darf nur bei Kindern über einem Jahr angewendet werden, sonst kann er die Leber schädigen. Sollte das Heimlich-Manöver nicht erfolgreich sein, wird es im Wechsel mit je fünf Schlägen auf den Rücken durchgeführt – bis der Gegenstand herauskommt oder das Kind bewusstlos wird. Das Heimlich-Manöver wird bei bereits eingetretener Bewusstlosigkeit auf keinen Fall durchgeführt, hier wird sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen

Bei Kleinkindern unter einem Jahr sollte allerdings vom Heimlich Manöver wegen möglicher Verletzungen unbedingt abgesehen werden. Stattdessen werden Schläge zwischen den Schulterblätter eingesetzt: Der Säugling wird mit dem Kopf nach unten in Bauchlage gehalten, damit die Schwerkraft zur Entfernung des Fremdkörpers beitragen kann. Im Sitzen oder Knien sollte der Retter in der Lage sein, den Säugling sicher auf dem Schoss zu halten. Der Kopf des Säuglings wird gestützt, indem der Daumen der einen Hand auf den Winkel des Unterkiefers gelegt wird und ein oder zwei Finger derselben Hand auf den gleichen Punkt auf der anderen Seite des Kiefers. Dann soll man fünf Mal mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter klopfen. Wenn dies nicht hilft, drehe das Kind wieder auf den Rücken und positioniere deine Finger auf der Brust und drücke mit diesen auf den Brustkorb. Diese beiden Methoden könnt ihr wechseln und mehrmals wiederholen, wenn es beim ersten Mal noch nicht erfolgreich war. Wenn dies nicht zum Erfolg führt und das Kind bewusstlos wird, muss unmittelbar mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Rufen Sie auch den Rettungsdienst mit 112, wenn sich der Fremdkörper nicht löst.

Welche Risiken birgt der Handgriff?

Das lebensrettende Heimlich-Manöver birgt allerdings auch einige Gefahren und sollte daher nur bei akuter Erstickungsgefahr angewandt werden, wenn der Fremdkörper sich durch Husten nicht lösen möchte. Bei unangemessenem Krafteinsatz kann es zu inneren Verletzungen, beispielsweise Leber-, Milz- oder Magenrupturen kommen. Der Patient muss anschließend zur Untersuchung ins Krankenhaus, um eventuelle Verletzungen zu diagnostizieren und zu behandeln, vor allem die Kinder.

Wann darf der Heimlich-Handgriff nicht angewendet werden?

Bei einer schwangeren oder stark übergewichtigen Person darf der Heimlich-Handgriff nicht angewendet werden. In solchen Fällen soll man mit der flachen Hand kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter schlagen.

 

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